In der letzten Maiwoche waren etwa 2800 Spielerinnen und Spieler aus insgesamt 39 Nationen in Bremen zu den allen zwei Jahren ausgetragenen Tischtennis – Europameisterschaften zusammengekommen, um in insgesamt 8 Altersklassen (AK) die besten TT-Senioren zu ermitteln.
Foto: Günter Maier: Helmut Näter (links) und Rudi Fritzinger
Dabei war auch der Sigmaringer Rudi Fritzinger, der überraschend zusammen mit seinem Partner Helmut Näter (SSV Ulm) die Doppelkonkurrenz der AK 75 überraschte und das Finale erreichte. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg. Bei der Qualifikation besiegten sie die Paarungen Walther / Mahaffy (GER/IRL), Trushev / Chernyshev (RUS) und Persson / Clausen (SWE/NOR) und zogen ungeschlagen und somit als Gruppensieger, dadurch begünstigt durch ein Freilos, in das 32-Feld ein. Ihr erster Gegner in der KO-Runde waren die Russen Savelev / Poretckin, die sicher mit 3 : 0 besiegt wurden, ebenso auch das deutsche Doppel Hauptmann / Fraunheim. Bei der nächsten Begegnung mussten Fritzinger / Näter gegen die französische Paarung Lailheugue / Lerouvreur zuerst einen 0 : 1- Satzrückstand überwinden um ins Halbfinale einziehen zu können. Hier erwarteten sie die Welt- und Europameister (somit auch Titelverteidiger) Krüger / Luber (Heilbronn / Reutlingen). Optimistisch gingen sie dieses Match an, zumal sie erst kürzlich das Finale der Baden-Württembergische Meisterschaft gegen sie gewonnen hatten. Auch hier ging der erste Satz verloren, doch der Gewinn der folgenden drei Sätze brachte den Einzug ins Finale gegen das niedersächsische Paar Propfe / Falke. Wohl etwas überhastet mussten Fritzinger / Näter vor annähernd 2000 Zuschauern in der ÖVB-Arena die ersten beiden Sätze abgeben, konnten diese aber durch eine spielerische Steigerung und vor allem aber durch eine taktische Umstellung ausgleichen und somit hoffnungsvoll die Endscheidung angehen. Und der Sieg lag so nahe. Aber trotz einer 9 : 6- und 10 : 9- Führung im alles endscheidenden Satz mussten sie den so möglichen Sieg noch mit 10:12 abgeben. Ein einziger Punkt zum Matchball fehlte zu einer der großen Überraschungen dieser Europameisterschaft 2013. So konnten sie sich nur noch halbherzig an dem bisher größten Erfolg ihrer langen TT-Kariere, dem Gewinn der Silbermedaille, erfreuen.
In der Einzelkonkurrenz von insgesamt 195 Teilnehmer seiner Altersgruppe 75 – 79 Jahren musste sich Fritzinger zuerst innerhalb einer der 49 Vierergruppe durchsetzen, denn nur die jeweils beiden Erstplatzierten qualifizierten sich für die Hauptrunde. Dies Hürde meisterte er souverän: Gegen Erich Benker (GER), Petar Abadjiev (RUS) und Georges Cadis gab nur einen Satz ab. Der Gruppensieg führte über ein Freilos dann auf den Franzosen Michel Lerouvreur (letztjähriger WM-Dritte), den er noch im Vorjahr in seiner Gruppe mit 3 : 0 bezwang, aber diesmal gegen ihn eine knappe 2 : 3 – Niederlage hinnehmen musste, was gleichzeitig auch das Ausscheiden aus dem Einzelwettbewerb bedeutete. Doppelpartner Näter überstand im Einzelwettbewerb ebenfalls die Gruppenphase, erreichte das Viertelfinale, verlor dort allerdings gegen den ehemaligen schwedischen Nationalspieler Per Magnusson.